Die schönsten Highlights – îles Éparses
Europa, Bassas da India, Juan de Nova, Glorieuses, Tromelin... Die Inseln gehören zweifelsohne zu den am wenigsten bekannten und unberührtesten französischen Inseln. Die îles Éparses („verstreute Inseln“) sind, wie ihr Name schon sagt, rund um Madagaskar im Indischen Ozean verstreut. Wir stellen Ihnen die 10 wichtigsten Informationen über die bezaubernden Inseln vor.
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Die schönsten Highlights – îles Éparses
Europa, Bassas da India, Juan de Nova, Glorieuses, Tromelin... Die Inseln gehören zweifelsohne zu den am wenigsten bekannten und unberührtesten französischen Inseln. Die îles Éparses („verstreute Inseln“) sind, wie ihr Name schon sagt, rund um Madagaskar im Indischen Ozean verstreut. Wir stellen Ihnen die 10 wichtigsten Informationen über die bezaubernden Inseln vor.
Ein heiß begehrtes Gebiet
1896 wurden die Îles Éparses an das damals noch französische Madagaskar angegliedert. Doch als die Insel 1960 ihre Unabhängigkeit erlangte, blieben sie in der Hand der Franzosen. Allerdings erhebt Madagaskar seit den siebziger Jahren Gebietsansprüche auf die Îles Éparses. Bedeutende Erdgasfunde vor der Küste Mosambiks, nicht weit von den Îles Éparses entfernt, fachen die territorialen Bestrebungen beider Länder weiter an.
Militär- und Forschungsbasis
Die Ansprüche Madagaskars auf die Îles Éparses veranlassten Frankreich schließlich dazu, vor Ort einen ständigen Militärstützpunkt einzurichten: einen Polizisten und eine Sondereinheit der Fremdenlegion. Abgesehen von ein paar Forschern, die für ein paar Wochen im Jahr zur Durchführung von wissenschaftlichen Erhebungen kommen, lebt hier keine Menschenseele.
Menschen auf der Durchreise
Insbesondere wegen des Mangels an Trinkwasser haben sich nie Menschen dauerhaft auf den Îles Éparses niedergelassen. Auf Juan de Nova befinden sich die einzigen Überreste einer vorübergehenden menschlichen Präsenz: ein Haus im Wald und einige Ruinen am Strand. Einige versuchten tatsächlich, mit Guano, Sisal und Kokosnusskopra Handel zu treiben. Selbst die vor Ort eingesetzten französischen Soldaten werden alle 45 Tage abgelöst.
Ein idealer Ort zur Vogelbeobachtung
Zahlreiche Meeresvögel haben die Îles Éparses zu einer beliebten Brut- und Niststätte auserkoren. Rotfußtölpel, Fregattvögel und Rotschwanz-Tropikvögel sind hier beheimatet. Wissenschaftler behaupten, dass die Îles Éparses noch vor Kurzem 40 % der Meeresvögel des westlichen Indischen Ozeans beherbergten. Doch im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte wurde ein starker Rückgang der Populationen verzeichnet. „Während es 2003 noch 1,9 Millionen Vogelpaare auf Juan de Nova, dem Hauptnistplatz gab, waren es zehn Jahre später nur noch 446.000“, so die französische Zeitschrift Sciences et Avenir. Die Erwärmung der Gewässer, die zum Verschwinden von Nahrungsquellen führen, die Anwesenheit von invasiven und räuberischen Arten wie Katzen oder Ratten... Es ist nicht einfach, eine Erklärung zu finden.
Der erstaunliche Dauerflug der Fregattvögel
Ornithologen haben faszinierende Entdeckungen über Fregattvögel gemacht. Die Forscher hatten sich gefragt, wie die Vögel mehrere Tage auf See überleben können, ohne jemals auf dem Wasser zu landen, weder zum Schlafen noch zum Essen. Die Ergebnisse zeigten, dass 90 % der Fregattvögel sich von Fliegenden Fischen ernähren, die sie im Flug fangen. Nachts kehren sie sich „in 1.500 m Höhe gegen den Wind, um so bewegungslos mit ausgebreiteten Flügeln schlafen zu können“.
Ein empfindliches Paradies für Grüne Meeresschildkröten
Die Insel Europa gilt als der wichtigste Eiablageplatz für Grüne Meeresschildkröten im Indischen Ozean. Sie ist auch im „Netzwerk der bedeutenden Lebensräume für Meeresschildkröten“ der IOSEA-Staaten (Indian Ocean and South-East Asia) aufgeführt. Juan de Nova und Glorieuses sind ihrerseits als wichtige Brutstätten für Karettschildkröten anerkannt.
Fröhliches Treiben unter Wasser
Zwar ist es verboten, auf den Îles Éparses mit Sauerstoffflasche zu tauchen, doch ist es möglich zu schnorcheln. In den kristallklaren Gewässern kann das Unterwassertreiben leicht beobachtet werden. Die Meeresböden sind einzigartig, denn sie wurden vor menschlichen Tätigkeiten und dem Schiffsverkehr geschützt. Korallen und Fische bieten großartige Schauspiele.
Die „Fortpflanzung“ von Korallen
Korallen erleiden weltweit einen Rückgang, doch auf den Îles Éparses sind sie noch gut erhalten. Ihr guter Zustand ist auf die Einrichtung von NTAs, sogenannten „No-Take-Areas“ im Jahr 1975 zurückzuführen. Dies ist ein Verbot jeglicher Entnahmen der Tiere aus der Natur. Außerdem konnten Behörden auch andere geschädigte Riffe regenerieren, indem sie sie mit Larven versorgten.
Menschenleere Strände und abwechslungsreiche Landschaften
Landzungen aus feinem Sand, die auf klarem Wasser zu schwimmen scheinen... Man könnte meinen, die Îles Éparses seien sich alle ähnlich. Doch jede der Inseln hat andere Landschaften. Während Sie auf Juan de Nova eine wahre Postkartenlandschaft erwartet, bietet sich Ihnen auf Grande Glorieuse und Europa eine wildere Natur: Erstere besticht durch ihre Karstfelsen und die Anwesenheit von Meeresschildkröten, Letztere durch Mangroven, Wälder, bewachsene Strände und zahlreiche Vögel.
Bakterien, die nie durch menschliche Aktivitäten beeinflusst wurden
Die Îles Éparses, und insbesondere Juan de Nova, sind ein bekanntes Forschungsgebiet für Wissenschaftler, die auf der Suche nach dem „Nullpunkt“ sind: Hier können sie die Wechselwirkungen zwischen Bakterien, die von jeglicher menschlichen Tätigkeit unberührt sind, untersuchen. Sie enthalten keinerlei Spuren von Verschmutzung, Antibiotika oder Bakterien, die vom Menschen hergestellt wurden.